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Dr. Hubert Mattersdorfer
Geschäftsführer
SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG

Wir fragen uns immer, ob Entscheidungen zur Marke passen.

Dr. Hubert Mattersdorfer war Managing Director der Saint-Gobain Rigips GmbH und ist derzeit Chief Operating Officer der Deutsche Doka Schalungstechnik GmbH (DOKA). Beide Unternehmen bieten industrielle Produkte und Dienstleistungen, deren Kunden in erster Linie im B2B-Bereich angesiedelt sind. Für das INSTITUTE OF BRAND LOGIC beantwortete Dr. Mattersdorfer fünf Fragen zum Thema Marke:

1. Welchen Stellenwert hat Marke für die Führung Ihres Unternehmens?
In unserer Branche sind viele Produkte durch Normen vorgegeben und in einem hohen Maße austauschbar. Eine Differenzierung ist – wenn überhaupt – nur durch eine starke Marke möglich. Deshalb steht unsere Marke Baumit stets im Zentrum unserer Entscheidungen bzw. hat Baumit als Dachmarke eine „Leitplankenfunktion“ für unsere Entscheidungen.

2. Wie hilft Ihnen die Marke konkret, Ihr Unternehmen zu führen und Entscheidungen zu treffen?
Wir kennen unsere Kernkompetenzen, die wir gut pflegen und versuchen, permanent zu verstärken. Wir fragen uns auch immer, ob Entscheidungen zur Marke Baumit passen.

3. Was sind aus Ihrer Sicht Irrtümer der Markenführung, die es zu vermeiden gilt?
Eine Marke ist kein totes und statisches sondern ein dynamisches und lebendiges System. Deshalb muss man aus meiner Sicht auch eine hohe Innovationsbereitschaft im Unternehmen fördern und Mut (auch zu Fehlern) haben.

4. Welchen Ratschlag würden Sie anderen Unternehmen für die Markenführung geben?
Ich denke, hier muss jedes Unternehmen seinen eigenen Weg gehen. Sehr inspirierend habe ich zuletzt das Buch von Peter Thiel, einem überragenden Internet Pionier (z.B. Gründer von PayPal, erster Facebook Investor …) gefunden. Seine vier provokanten Thesen:

  • Mut zum Risiko ist besser als Banalität.
  • Ein schlechter Plan ist besser als gar keiner.
  • Konkurrenz verdirbt das Geschäft.
  • Der Vertrieb ist genauso wichtig wie das Produkt.

5. Welches Unternehmen bewundern Sie für seine Markenführung?
Am meisten den Volkswagen Konzern, denn diese Multimarkenstrategie kann eigentlich kaum funktionieren. Ansonsten die üblichen Verdächtigen wie Red Bull, Apple, Amazon. In unserer Branche machen aus meiner Sicht z.B. Henkel, STO, Wienerberger, Hilti und Miele eine sehr gute Arbeit.